Vorphilatelie Preußen Briefe ?

  • briefmarkenjunky

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    Sind das Vorphilatelie Briefe von Preußen ?
    Stand zu mindestens auf dem Umschlag in dem Sie steckten .
    Ich habe davon leider keinen Plan und absolut nicht mein Gebiet .
    Was darf den da einer kosten?
  • safft

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    Erster Annäherungsversuch: Es sind drei preußische Orte, einer heute in Sachsen-Anhalt, die beiden anderen in Polen zu finden. Dieser Stempel wurde zwischen 1847 und 1862 verwendet. Ich erkenne auf den Briefen das Wort "frei". Es handelt sich also offenbar um Dienstpost, die vor oder auch nach der Einführung der Marken 1850 gelaufen sein kann.

    Es sind zwar recht kleine Orte, aber Belege aus der frühen Markenzeit mit selten verwendeten Stempeln aus kleinen Orten sind in der Regel deutlich teurer und gesuchter. Zur Orientierung würde ich mal hier reinschauen: Link (https) - und dann verkaufte Objekte auswählen.

    Bei Heimatphilatelie Preise vorgeben, ist schwer. Vielleicht gibt es den einen Sammler aus dem Ort X, der diesen Beleg schon seit Jahrzehnten gesucht hat... Man darf mir widersprechen, aber wenn ich die Bleistiftnotiz von 50,- auf dem ersten Brief sehe, frage ich mich, ob damit DM gemeint sind oder vielleichte Schillinge.
  • abi-philafan

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    Erster Annäherungsversuch: Es sind drei preußische Orte, einer heute in Sachsen-Anhalt, die beiden anderen in Polen zu finden. Dieser Stempel wurde zwischen 1847 und 1862 verwendet. Ich erkenne auf den Briefen das Wort "frei". Es handelt sich also offenbar um Dienstpost, die vor oder auch nach der Einführung der Marken 1850 gelaufen sein kann.

    Es sind zwar recht kleine Orte, aber Belege aus der frühen Markenzeit mit selten verwendeten Stempeln aus kleinen Orten sind in der Regel deutlich teurer und gesuchter. Zur Orientierung würde ich mal hier reinschauen: Link (https) - und dann verkaufte Objekte auswählen.

    Bei Heimatphilatelie Preise vorgeben, ist schwer. Vielleicht gibt es den einen Sammler aus dem Ort X, der diesen Beleg schon seit Jahrzehnten gesucht hat... Man darf mir widersprechen, aber wenn ich die Bleistiftnotiz von 50,- auf dem ersten Brief sehe, frage ich mich, ob damit DM gemeint sind oder vielleichte Schillinge.
    • Created on Nov 28, 2022 at 3:53 PM
    • #1491160
    Die 50,- (vmtl. DM) sind wahrscheinlich eine Notiz zum Kaufpreis.
    Der Feuser bewertet den Stempel mit 5 Euro, daher kann der Preis also nicht kommen.
    Man darf bei den Bewertungen nicht vergessen, daß vor 30 bis 50 Jahren noch ganz andere Preise als heute aufgerufen wurden.
    Wie man an der Rötelung sieht ist auch nicht endgültig geklärt ob "frei" auch berechtigt war.
    Beim Wahlstatt Brief ist die Rötelung aber wieder gestrichen,- ob während der Beförderung oder viel später, bleibt wohl ein Geheimnis, sieht aber so aus als wäre es Bleistift? Dann war es eher eine späte Idee. Der Stempel wertet 10 Euro.
    Die 3 Groschen sprechen für einen Doppelbrief, bzw eine Entferung von 10 bis 20 Meilen (2 Gr.) + Strafporto (1Gr)

    Dem Klebchen auf der Rückseite nach, dürfte Nr. 3 ein Einschreiben sein. Die Siegelung scheint eher auf portofreie Adelspost, denn auf Dienst hinzuweisen, offenbar war aber auch hier die Portofreiheit Wunschdenken, denn es sind 6 Gr. gerötelt. Leider ist der Durchgangsstpl nicht lesbar, ich vermute aber, daß es nach rückseitigem Distributionsstempel Berlin ist,- damit wäre es eher der Ankunftstempel, welcher auf die Rückseite gehört ( habe keine Lust das Sütterlin zu entziffern)
    Stempeltechnisch ist Schroda auch nicht der Brüller und wertet 5 Euro.
    Das 6 Gr. Porto würde neben dem Strafanteil von 2 Gr., also 4 Gr. betragen, von denen 2 Gr. als Reco Porto anfallen und 2 Gr. normales Porto, also vermutlich 2. Zone 10 bis 20 Meilen.
  • abi-philafan

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    Die 50,- (vmtl. DM) sind wahrscheinlich eine Notiz zum Kaufpreis.
    Der Feuser bewertet den Stempel mit 5 Euro, daher kann der Preis also nicht kommen.
    Man darf bei den Bewertungen nicht vergessen, daß vor 30 bis 50 Jahren noch ganz andere Preise als heute aufgerufen wurden.
    Wie man an der Rötelung sieht ist auch nicht endgültig geklärt ob "frei" auch berechtigt war.
    Beim Wahlstatt Brief ist die Rötelung aber wieder gestrichen,- ob während der Beförderung oder viel später, bleibt wohl ein Geheimnis, sieht aber so aus als wäre es Bleistift? Dann war es eher eine späte Idee. Der Stempel wertet 10 Euro.
    Die 3 Groschen sprechen für einen Doppelbrief, bzw eine Entferung von 10 bis 20 Meilen (2 Gr.) + Strafporto (1Gr)

    Dem Klebchen auf der Rückseite nach, dürfte Nr. 3 ein Einschreiben sein. Die Siegelung scheint eher auf portofreie Adelspost, denn auf Dienst hinzuweisen, offenbar war aber auch hier die Portofreiheit Wunschdenken, denn es sind 6 Gr. gerötelt. Leider ist der Durchgangsstpl nicht lesbar, ich vermute aber, daß es nach rückseitigem Distributionsstempel Berlin ist,- damit wäre es eher der Ankunftstempel, welcher auf die Rückseite gehört ( habe keine Lust das Sütterlin zu entziffern)
    Stempeltechnisch ist Schroda auch nicht der Brüller und wertet 5 Euro.
    Das 6 Gr. Porto würde neben dem Strafanteil von 2 Gr., also 4 Gr. betragen, von denen 2 Gr. als Reco Porto anfallen und 2 Gr. normales Porto, also vermutlich 2. Zone 10 bis 20 Meilen.
    • Created on Nov 29, 2022 at 4:13 AM
    • #1491250
    Ach ja, noch eine kleine Ergänzung, es war bis in die 1860-iger jahre nicht ganz ungewöhnlich unfreie Briefe zu versenden, ich habe selber eine ganze Anzahl Portobriefe zwischen Frankfurt und Cöln, meist Geschäftspost aus den 1850 iger bis in die frühen 1860 iger Jahre.
    Ob es stimmt weiß ich nicht, aber mir wurde mal gesagt, daß das "Postgeheimnis" bei Francobriefen wohl nicht so geheim war und deshalb Portobriefe verwendet wurden, welche bei Öffnungsverdacht dann eben nicht vom Empfänger bezahlt wurden,- aber diese Info ist Hörensagen ohne Garantie...
  • abi-philafan

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    Die 50,- (vmtl. DM) sind wahrscheinlich eine Notiz zum Kaufpreis.
    Der Feuser bewertet den Stempel mit 5 Euro, daher kann der Preis also nicht kommen.
    Man darf bei den Bewertungen nicht vergessen, daß vor 30 bis 50 Jahren noch ganz andere Preise als heute aufgerufen wurden.
    Wie man an der Rötelung sieht ist auch nicht endgültig geklärt ob "frei" auch berechtigt war.
    Beim Wahlstatt Brief ist die Rötelung aber wieder gestrichen,- ob während der Beförderung oder viel später, bleibt wohl ein Geheimnis, sieht aber so aus als wäre es Bleistift? Dann war es eher eine späte Idee. Der Stempel wertet 10 Euro.
    Die 3 Groschen sprechen für einen Doppelbrief, bzw eine Entferung von 10 bis 20 Meilen (2 Gr.) + Strafporto (1Gr)

    Dem Klebchen auf der Rückseite nach, dürfte Nr. 3 ein Einschreiben sein. Die Siegelung scheint eher auf portofreie Adelspost, denn auf Dienst hinzuweisen, offenbar war aber auch hier die Portofreiheit Wunschdenken, denn es sind 6 Gr. gerötelt. Leider ist der Durchgangsstpl nicht lesbar, ich vermute aber, daß es nach rückseitigem Distributionsstempel Berlin ist,- damit wäre es eher der Ankunftstempel, welcher auf die Rückseite gehört ( habe keine Lust das Sütterlin zu entziffern)
    Stempeltechnisch ist Schroda auch nicht der Brüller und wertet 5 Euro.
    Das 6 Gr. Porto würde neben dem Strafanteil von 2 Gr., also 4 Gr. betragen, von denen 2 Gr. als Reco Porto anfallen und 2 Gr. normales Porto, also vermutlich 2. Zone 10 bis 20 Meilen.
    • Created on Nov 29, 2022 at 4:13 AM
    • #1491250
    und nochmal darüber nachgedacht, Nr. 3 ist wohl eher ein Paketbegleitbrief statt Reco, ich meine mich zu erinnern daß Reco Zettel doch irgendwo ein R-hatten. Damit wäre der Portoanteil wohl anders aufzuschlüsseln. 4 Gr. reales Porto bleiben, die sich dann irgendwie in Gewicht und Entfernung splitten 1:3 oder 2:2.
  • abi-philafan

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    und nochmal darüber nachgedacht, Nr. 3 ist wohl eher ein Paketbegleitbrief statt Reco, ich meine mich zu erinnern daß Reco Zettel doch irgendwo ein R-hatten. Damit wäre der Portoanteil wohl anders aufzuschlüsseln. 4 Gr. reales Porto bleiben, die sich dann irgendwie in Gewicht und Entfernung splitten 1:3 oder 2:2.
    • Created on Nov 29, 2022 at 5:12 AM
    • #1491292
    bei nochmaliger Betrachtung scheint die Rötelung blau durchgestrichen zu sein, zwar nicht mit den üblichen Stiften, aber blau, es wäre dadurch möglich, daß durch diese Taxierung nachträglich die Portofreiheit anerkannt wurde, eventuell nach Beschwerde des Empfängers.
    In Preußen galt die Farbcodierung: blau für Francofreimachung, rot für Portovermerke
  • briefmarkenjunky

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    Ich danke euch so viel Info..ist spannend zulesen.
    Die 50 dürften DM sein , auf dem Umschlag stand noch 95 für 57 , Schaub 82 das dürfte das Auktionhaus Schaub gewesen sein , 1982.

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