- Rückseite: geteilt
- Gelaufen: nein
- Jahr:
- Hrsg.: KRÜGER copyright 31. 711.142 273815
Ansicht: AK GRÜSSE AUS Wappen WÜRZBURG Mehrbildkarte 4 Bilder auf rotbraunem Untergrund
Oben Links: Rathaus belebt
Oben Rechts: Domstraße mit Zebrastreifen und Leuten daqrauf und Autos entlang der Straße
Unten Links: Marienburg
Unten Rechts: Residenz mit Frankoniabrunnen
AK-Art: Echte Farbfotografie
AK-Größe: 15 cm x 10,5 cm
Hersteller: KRÜGER copyright 31. 711.142 273815
Versanddatum: keines vorhanden
Stempel: keiner vorhanden
Briefmarkenfeld: Viereck aus Punkten
Wụ̈rzburg, kreisfreie Stadt und Verwaltungssitz von Würzburg in Bayern, Hauptstadt des Regierungsbezirks Unterfranken, in einer Talweitung des Mains, überragt vom Muschelkalkfelsen des Marienbergs, 134 900 Einwohner; Würzburg ist das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Unterfrankens; katholischer Bischofssitz; Universität, Musikhochschule, Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt-Aschaffenburg, Fraunhofer-Institut für Silicatforschung, Süddeutsches Kunststoff-Zentrum, Fachschulen; Wasser- und Schifffahrtsdirektion; Bayerische Landesanstalt für Wein- und Gartenbau; Bayerisches Staatsarchiv; Mainfränkisches Museum mit der größten Sammlung von Werken T. Riemenschneiders (seit 1946 auf der Festung Marienberg), Städtische Galerie, Martin-von-Wagner-Museum, Mineralogisches Museum, Theater, Botanischer Garten. Maschinen- und Anlagenbau (u. a. Druckmaschinen, Umwelttechnik, Kugellager), Bio- und Medizintechnologie, Nahrungsmittelindustrie, Brauerei; Mainhafen. Würzburg ist Zentrum des fränkischen Weinbaus am Mittelmain (u. a. Sektkellerei).
Wahrzeichen Würzburgs ist der linksmainische Marienberg mit Festung (Ausbau 13.‒18. Jahrhundert; war 1253‒1720 Residenz der Fürstbischöfe). Weitere bedeutende Bauwerke: die Würzburger Residenz, der Dom Sankt Kilian (um 1040, Neubau der Ostteile in der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts; im 17./18. Jahrhundert barocke Neuausstattung), die Neumünsterkirche (11.‒13. Jahrhundert, barock umgestaltet 1710‒19; im Kreuzgang, dem »Lusamgarten«, die Grabstätte Walthers von der Vogelweide), die Marienkapelle (14./15. Jahrhundert), die Universitäts- oder Neubaukirche (1583‒91), die Hauger Stiftskirche (1670‒91), die Augustinerkirche (Umbau 1741‒44 durch J. B. Neumann) und das »Käppele«, eine Wallfahrtskirche auf dem Nikolausberg (Zentralbau 1748/49 von J. B. Neumann); Altes Rathaus (13.‒17. Jahrhundert), Alte Universität (1582‒91), Juliusspital (1576‒85, im 18. Jahrhundert erneuert), Bürgerspital (gestiftet 1319). Zahlreiche Domherren-, Kloster- und Adelshöfe sowie Bürgerhäuser aus der »Schönbornzeit«. 85 % der Stadt wurden am 16. 3. 1945 durch Bombenangriff zerstört, mehr als 20 Kirchen brannten aus (Wiederaufbau abgeschlossen). Am 23. 10. 2006 wurde das neue jüdische Gemeinde- und Kulturzentrum »Shalom Europa« eingeweiht.
Im 8. Jahrhundert v. Chr. befestigte Höhensiedlung auf dem Marienberg; um 500 v. Chr. Sitz keltischer »Fürsten«. Im 7. Jahrhundert n. Chr. Amtssitz fränkischer (thüringischer) Herzöge (704 bezeugt), die eine Burg (Castellum Wirciburg) mit Kirche auf dem Marienberg und einen Sitz am Main hatten. Um 800 als Königspfalz belegt, 741/742 Errichtung eines Bischofssitzes durch Bonifatius. Entwickelte sich seit etwa 1000 zur Stadt; im 11. Jahrhundert Münzregal, Zoll-, Fähr- und Stapelrechte; im Mittelalter Tagungsort von Reichstagen; 1137 erstmals Erwähnung des Würzburger Stadtrechts; 1248‒1400 versuchten Stadt und Zünfte vergeblich, sich von der Herrschaft des Bischofs (seit 1030 Stadtherr) zu lösen; kam 1803, endgültig 1814 an Bayern (1805/06‒14 als Hauptstadt des Großherzogtums Würzburg an Ferdinand III. von Toskana).
Würzburg ist eine kreisfreie Stadt im bayerischen Regierungsbezirk Unterfranken mit Sitz der Regierung von Unterfranken, des Bezirks Unterfranken und des Landratsamtes Würzburg. Gegenwärtig hat die Stadt am Main, die eines der 23 Oberzentren des Freistaates Bayern ist, über 134.000 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2006) und steht damit hinter München, Nürnberg und Augsburg an vierter Stelle unter den bayerischen Großstädten.
Die Stadt ist Bischofssitz der katholischen Diözese Würzburg. Die nächstgelegenen größeren Städte sind Frankfurt am Main, rund 120 Kilometer nordwestlich, Nürnberg 115 Kilometer südöstlich und Stutgart 140 Kilometer südwestlich. Im Jahr 2004 konnte Würzburg das 1300-jährige Stadtjubiläum feiern. Die weltberühmte Würzburger Residenz mit Hofgarten und Residenzplatz wurde 1981 in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen.
Würzburg liegt zu beiden Seiten des Mains im mittleren Maintal (Maindreieck). Die Stadt wird überragt von der Festung auf dem Marienberg auf der westlichen Höhe einer Muschelkalkplatte, in die sich der Main eingesenkt hat.
Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Würzburg. Sie werden im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden, genannt und gehören alle zum Landkreis Würzburg:
Veitshöchheim, Güntersleben, Rimpar, Estenfeld, Rottendorf, Gerbrunn, Randersacker, Eibelstadt, Reichenberg, Eisingen, Höchberg, Waldbrunn, Waldbüttelbrunn und Zell am Main.
Das Rathaus der Stadt Würzburg ist baugeschichtlich interessant, da sich in ihm verschiedene Baustile wiederfinden lassen, im Gegensatz zu den meisten Repräsentanzen der Bürgerstimme in Deutschland. Der herausragende Gebäudeteil ist der Grafeneckart, ein Gebäude mit romanischem Turm, welches der Bürgermeister und der Bürgerrat im Jahre 1316 von der Kirche erworben hatte. Ein Teil davon ist der Wenzelsaal, welcher der älteste weltliche Raum der Stadt ist. In den Jahren 1659/60 wurde der Rote Bau an der Westseite des Grafeneckart angefügt, ein Bauwerk, das von der Spätrenaissance geprägt ist, während im Norden das Karmeliterkloster anschloss. Im 19. Jahrhundert wurde es vom Stadtrat erworben und gehörte fortan zum Rathaus. Der Rote Bau erfuhr im Jahre 1986 die vorerst letzte Erweiterung.
Von der Alten Mainbrücke führt die Domstraße an einem herrlichen Ensemble mittelalterlicher Häuser vorbei: dem Rathaus Grafeneckart und dem Roten Bau. 55 Meter strebt der Turm des Rathauses Grafeneckart in die Höhe. Bei einem Stadtrundgang ist der Rokoko-Brunnen direkt gegenüber vom Rathaus ein beliebter Treffpunkt. Stadtführer schildern hier gern Erlebnisse und alte Überlieferungen aus der Stadtgeschichte.
Der Rundgang mit dem Würzburger Nachtwächter in der Dämmerung ist eine der gefragtesten Führungen. Dabei werden den Besuchern mysteriöse Geschichten und alte Sagen erzählt. Mit seinen funkelnden Augen, seiner Laterne und seiner Hellebarde verbreitet der Kapuzenmann eine geheimnisvolle Atmosphäre. Mit rauer Stimme erzählt der Nachtwächter ein paar Details aus der Geschichte des Rathauses:
Das Rathaus entstand bereits im 14. Jahrhundert. Giebel, Turm und Erker stammen aus dem Jahre 1450. Besonders schön sind der angemalte Grüne Baum und die Sonnenuhr an der Front des Rathauses, die sicherlich sofort auffallen. Der Grüne Baum stammt aus dem 16. Jahrhundert und steht als Symbol für eine alte Stätte der Rechtsprechung. Die erste öffentliche Uhr der Stadt, die Sonnenuhr, wurde 1453 angebracht.
Hinter den Fenstern im ersten Stock befindet sich ein stimmungsvoller Saal aus dem 13. Jahrhundert: der Wenzelsaal. Der Saal wird oft für Feierlichkeiten und Festessen genutzt. Der Geruch von Ruß und den letzten Essensresten schwebt noch in der Luft. Kerzen flackern im Raum. An den Fenstern befinden sich steinerne Nischen mit Sitzgelegenheiten.
Romantische Bögen ziehen sich von Säulen getragen mitten durch den Saal. Lampen werfen gelbliche Lichtkegel an die Decke und lassen den sonst sehr dunklen Raum mystisch erscheinen. Mehrere Wappen schmücken das Innere. Der Name des Saals stammt von König Wenzel, der Würzburg die Reichsfreiheit verkaufte und danach im Jahre 1397 hier fürstlich bewirtet worden sein soll.
Informatiker und Bibliothekare schaffen virtuelles historisches Stadtmodell Würzburg im Jahr 1525. Auf der Alten Mainbrücke stehen nicht die steinernen Figuren der Brückenheiligen, sondern kleine Häuser. Die Festung Marienberg sieht noch trutzburgiger aus als heute, die Domstraße ist gesäumt von schmucken Fachwerkhäusern. Das Holzmodell auf der Festung entstand auf der Grundlage von Architekturskizzen, die der 1964 gestorbene Schulrat Dr. Franz Seberich angefertigt hatte. Die Informatiker schufen aus diesen Vorlagen zuerst ein dreidimensionales Modell der Stadt Würzburg an der Wende vom Mittelalter zur Frühen Neuzeit und machten es dann durch virtuelle Rundflüge zugänglich. So können die Nutzer von Franconica-Online Animationen wichtiger Gebäude sehen und zwei Rundflüge miterleben: um die Festung Marienberg und von der Alten Mainbrücke durch die Domstraße zum Kiliansdom.
Die Festung Marienberg liegt oberhalb von Würzburg in Unterfranken.
Der kleine Weinhang an der östlichen Flanke der Burg heißt Schlossberg und an der südlichen Flanke ist die Innere Leiste zu finden.
Bereits in keltischer Zeit befanden sich hier eine Fliehburg und ein heidnischer Kultplatz. Nach der Völkerwanderung kamen im 6. Jahrhundert die Franken. Zu Beginn des 8. Jahrhunderts wurde die Marienkirche, die älteste Kirche Würzburgs, errichtet, in der anfänglich die Würzburger Bischöfe bestattet wurden, wovon die Grabplatten zeugen. Unterhalb der Festung zum Main hin befindet sich die älteste Kirche der Stadt im Tal, St. Burkhard.
Die Festung wurde im Laufe der Geschichte mehrfach umgebaut. Die ältesten noch erhaltenen Teile sind von 704 (kleine Marienkirche).
Um 1200 wurde bereits eine Burganlage mit Bergfried und tiefem Brunnen erbaut. Von 1253 bis 1719 war die Festung Marienberg die Residenz der Würzburger Fürstbischöfe.
Im Jahr 1525, während des Deutschen Bauernkriegs, wurde die Festung Marienberg erfolglos berannt. Die aufständischen Bauern erlitten eine schwere Niederlage vor den Toren der Stadt Würzburg. Ein kleines Denkmal am Hang der Festung Marienberg in Richtung der Alten Mainbrücke erinnert an die Haufen der Bauern und ihre Anliegen. Tilman Riemenschneider stellte sich als Bürgermeister auf die Seite der Bauern und wurde deshalb auf der Festung Marienberg gefoltert und inhaftiert. Das historische Gasthaus Hof zum Stachel in der Gressengasse war damals ein Treffpunkt der aufbegehrenden Bürger und Bauern und für Eingeweihte am Morgenstern (Stachel) als Wirtshausschild zu erkennen.
Ab 1573 erfolgte die Umgestaltung zu einem Renaissanceschloss.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Festung am 18. Oktober 1631 von den Schweden unter Gustav II. Adolf erobert, danach zur Barockfestung umgebaut und der Fürstengarten angelegt.
Unter Fürstbischof Johann Philipp von Schönborn (1642–1673) und seinen Nachfolgern wurden zahlreiche weitere militärische Befestigungen und Bastionen errichtet. Insgesamt wurden Mauern auf zwölf Kilometer Länge angelegt. Neben dem Bergfried im Inneren der Burg befindet sich auch ein Brunnenhaus, in dem sich der 105 Meter tiefe Brunnen der Festung befindet. Der Maschikuliturm wurde 1724 errichtet.
Im Mainfeldzug 1866 nahm die preußische Armee den Marienberg, der als königlich bayerische Festung diente, unter Feuer. Der Beschuss löste einen heftigen Brand auf dem Marienberg aus, doch konnte die bayerische Festungsartillerie das Feuer wirksam erwidern und der Marienberg blieb bis zum Waffenstillstand unbezwungen.
Bei der Bombardierung Würzburgs am 16. März 1945 wurde die Festung stark beschädigt und ab 1950 wieder aufgebaut.
Die Festung Marienberg beherbergt heute das Mainfränkische Museum Würzburg sowie das Fürstenbaumuseum.
Die Würzburger Residenz ist ein barocker Residenzbau am Rande der Innenstadt von Würzburg begonnen 1719 bis etwa 1780.
Sie diente bis zur Auflösung der geistlichen Territorien durch die Säkularisation als Sitz der Würzburger Fürstbischöfe. Das Schloss zählt zu den Hauptwerken des süddeutschen Barock und ist im europäischen Kontext als der bedeutendste Residenzbau des Spätbarock anzusehen, es steht somit in einer Reihe mit Schönbrunn in Wien und Schloss Versailles bei Paris. Die Unesco hat das Bauwerk 1981 in den Rang eines Weltkulturerbes erhoben.
Der Fürstengarten auf der \\\\\\\"Schütt\\\\\\\", der alten Batteriestellung vor der Ostseite der Festung Marienberg, wurde wohl im frühen 16. Jahrhundert als Garten angelegt. Die kunstvollen Terrassen mit prachtvollen Balustraden und wahrscheinlich auch die beiden Kaskadenbrunnen an den Schmalseiten müssen aus stilistischen Gründen der Zeit des Fürstbischofs Johann Philipp von Schönborn (1642-1673) entstammen, wofür auch das Schönbornwappen an der Balustrade der Aussichtskanzel der Gartenterrasse spricht.
Seine 1937 wiederhergestellte und heute noch vorhandene Form erhielt der Garten erst um 1700 unter Johann Philipp von Greiffenclau, der damals die Bischofswohnung und die Kirche auf dem Marienberg neu ausstatten ließ.
Das achtgeteilte Parterre mit Springbrunnen wurde damals mit vier allegorisch-mythologische Figuren geschmückt, vielleicht Versinnbildlichungen der vier Jahreszeiten. Zwei der zerstörten Originalskulpturen wurden durch Nachbildungen ersetzt.
Aus der Zeit um 1700 stammen auch die beiden Gartenpavillons auf den oberen Terrassen, die wohl Josef Greising zuzuschreiben sind. Der südliche Pavillon hat noch seine reiche spätbarocke Stuckausstattung erhalten.
Das Gartenparterre wurde 1937/1938 nach Festungsplänen des frühen 18. Jahrhunderts in seiner alten achtgeteilten Form mit Springbrunnen wiederhergestellt und mit Rosen bepflanzt. Vom Fürstengarten bietet sich eine einzigartige Aussicht auf Würzburg und das Maintal bis Randersacker sowie auf den Nikolausberg mit Käppele.
Die UNESCO begründet die Aufnahme ins Welterbe damit, die Würzburger Residenz sei das einheitlichste und außergewöhnlichste aller Barockschlösser, einzigartig durch ihre Originalität, ihr ehrgeiziges Bauprogramm und die internationale Zusammensetzung des Baubüros, eine Synthese des europäischen Barock. Sie veranschauliche zudem einen der strahlendsten Fürstenhöfe Europas.
Das 1979–87 rekonstruierte Spiegelkabinett, eines der Paradezimmer des Kaisers, sei das vollkommenste Raumkunstwerk des Rokoko
Die Bauarbeiten der Würzburger Residenz wurde unter dem Fürstbischof Johann Philipp Franz von Schönborn 1719 begonnen, der bereits vier Jahre später starb, ohne die Bauvollendung je erlebt, geschweige denn diese Residenz bewohnt zu haben. Den Auftrag erhielt der damals 33-jährige Balthasar Neumann, der ihn an Silvester 1744 unter dem Bruder des ersten Bauherrn, Fürstbischof Friedrich Carl von Schönborn, reg. 1729–46, im Rohbau vollendete. An der Innenausstattung mit Fresken und Stuckaturen beteiligten sich unter anderem Giovanni Battista Tiepolo 1750–53 (Treppenhaus mit dem größten zusammenhängenden Deckenfresko der Welt, Kaisersaal, Hofkirche), Antonio Giuseppe Bossi unter anderem 1745 (Weißer Saal) und Johannes Zick 1750 (Gartensaal).
Die Dekorations- und Innenausstattung hat drei Phasen und beginnt noch unter Friedrich Carl. Unter dessen Nachfolger Carl Philipp von Greiffenclau, reg. 1749–54, werden die berühmten Malereien in Auftrag gegeben und vollendet. Mit dem Tod Greiffenklaus als Auftraggeber gilt die Epoche des Würzburger Rokoko als beendet. Die weitere Ausstattung unter Adam Friedrich von Seinsheim, reg. 1755–79, erfolgt im wesentlich kargeren Stil des Louis-seize. Die Ausstattung der sog. Ingelheimzimmer ab 1776 im Stil des Früh-Klassizismus sowie des Grünlackierten Zimmers 1778 beschließen als letzte Baumaßnahme eine fast sechzigjährige ununterbrochene Bauzeit.
Der Bau ist in sich vollkommen geschlossen und erfolgte – was für so ein großes Schloss ausgesprochen selten ist – nach einem einheitlichen Plan. Dass die heutige Anlage derart geschlossen wirkt, ist auf die synthetische Kraft und das Genie von Balthasar Neumann zurückzuführen. Ihm oblag es, die Entwürfe der Baumeister Johann Maximilian von Welsch, Philipp Christoph von und zu Erthal, Robert de Cotte, Gabriel Germain Boffrand, Anselm Franz Freiherr von Ritter zu Groenesteyn und Johann Lucas von Hildebrandt zu einer Synthese zu führen. Vor allem letztere beide haben den Entwurfsprozess maßgeblich beeinflusst. Hildebrandt prägte die charakteristischen Mittelrisalite von Garten- und Hoffassade, während Boffrand die Nebenflügel der Stadtfassade inspirierte. Dass dem Bau trotzdem nichts eklektizistisches anhaftet, kann als eine der bedeutendsten künstlerischen Leistungen von Balthasar Neumann angesehen werden.
Die gewaltige Anlage von Zufahrt und Treppe wird überwölbt von dem größten zusammenhängenden Deckenfresko der Welt (ca. 670 m²), gemalt 1752–1753 von Giovanni Battista Tiepolo aus Venedig, dem berühmtesten Freskenmaler seiner Zeit.
Thema: Die Verherrlichung des Hausherrn, des Fürstbischofs, durch die (damals bekannten) vier Kontinente. Übrigens hängt eine Ölskizze für den Fürstbischof vom April 1752 heute im Metropolitan Museum, New York.
Die Wände sind zurückhaltend weiß in frühklassizistischen Formen stuckiert. So wirkt dieser Raum nicht überladen, und das Deckenfresko kommt bestmöglich zur Geltung.
Seit Herbst 2006 sind sowohl das Fresko als auch die Wände nach dreijähriger Restaurierung wieder in frischem Glanz zu sehen.
Balthasar Neumanns Deckenkonstruktion des Treppenhauses wurde wegen ihrer Größe von zeitgenössischen Architekten sehr kritisch beäugt; ein Kollege Neumanns wettete darauf, dass das Gewölbe nach Abnahme des Baugerüsts einstürzen würde. Um die Festigkeit des Gewölbes zu demonstrieren, ließ Neumann nach Fertigstellung des Treppenhauses darin Kanonen abfeuern. Tatsächlich hielt das Gewölbe bei der Bombardierung Würzburgs am 16. März 1945 auch dem darauf einstürzenden Dachstuhl stand.
Die Franconia (der latinisierte Ausdruck für Franken) ist die weibliche Symbolgestalt und weltliche Patronin Frankens und stellt die personifizierte Allegorie für diese Region dar. Sie ist vergleichbar mit der Bavaria für den Freistaat Bayern.
Eine herausragende bildliche Darstellung der Franconia findet sich auf dem 1894 erbauten Franconiabrunnen vor der Würzburger Residenz. Sie zeigt eine Frau im Harnisch und Kriegermantel, mit dem Herzogshut gekrönt, in der linken Hand die Würzburger Stadtfahne, das „Rennfähnlein“. Die Rechte ist in einer herrschaftlichen Geste ausgestreckt.
Die zunehmende Beliebtheit Luitpolds bei der Bevölkerung dokumentierte sich vor allem an seinem Geburtstag, der im ganzen Land mit großem Aufwand begangen wurde. Gerade in Würzburg wollte man dabei dem übrigen Bayern in nichts nachstehen und veranstaltete selbst in Abwesenheit des Monarchen aufwendige Feiern in Form von Umzügen und Konzerten bis hin zu Festdiners. An Luitpolds 70. Geburtstag zeigte sich das „Fränkische Volksblatt“ erfreut darüber, dass nicht nur in der Landeshauptstadt, sondern auch im fernsten Dorf der Festschmuck prange, „die weißblaue Bayernfahne flattert von allen Firsten und zu den officiellen Festlichkeiten gesellen sich zahlreiche spontane Acte echter ungeschminkter Loyalität“. Die Stadt Würzburg richtete eine offizielle Geburtstagsadresse nach München und versicherte dem Regenten, Würzburg sei „stolz auf das Glück, Allerhöchstderen Geburtsstadt zu sein“. Der „Würzburger Generalanzeiger“ wartete mit einem Gedenkblatt auf, das ein Bild des Prinzregenten über seinem Geburtszimmer zeigte. In der Mitte des Blattes ist vor der Residenz das Modell eines Brunnens zu sehen, der die Würzburger in den nächsten Jahren noch ausgiebig beschäftigen sollte. Bereits am 27. November 1890 hatte ein „Unterfränkisches Kreiskomitee für die Feier des siebzigsten Geburtsfestes seiner Königlichen Hoheit des Prinz-Regenten“, dem nahezu geschlossen die Würzburger Prominenz aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur, daneben aber auch zahlreiche Vertreter des übrigen Unterfranken angehörten, in allen Tageszeitungen einen Aufruf veröffentlichen lassen. In diesem baten sie um Spenden zur Errichtung eines „Monumentum Franconiae“, das über die Flüchtigkeit des Tages hinaus den kommenden Geschlechtern eine bleibende Erinnerung an die Feierlichkeiten anlässlich des siebzigsten Geburtstagsfestes vermitteln werde. Das Komitee schlug die Errichtung eines monumentalen Brunnens vor, der unter dem erhöhten Standbild der Franconia von den vier hervorragendsten Persönlichkeiten der fränkischen Volksgeschichte umgeben sein sollte. Als geeignetsten Ort für das Denkmal war Würzburg als die Geburtsstadt Luitpolds ausersehen, „und zwar auf einem großen freien Platze daselbst“, wie es im Aufruf heißt. Die unterfränkischen Honoratioren befanden sich mit ihrer Idee in guter Gesellschaft, denn gerade zu dieser Zeit begann in Bayern ein regelrechter Wettlauf bei der Errichtung von Luitpolddenkmälern, der sogar kleineren Städten wie Landau in der Pfalz einen reitenden Prinzregenten bescherte.
Die gutgemeinte Idee geriet schon bald zu einem Politikum. Der erbitterte Streit, der in der Würzburger Presse ausgetragen wurde, entzündete sich zunächst am Aufstellungsort. Die öffentliche Meinung teilte sich in zwei Lager. Die einen befürworteten den Residenzplatz, die anderen den Bahnhofsplatz. Die Gegner der ersten Lösung meinten, der Brunnen würde von den Dimensionen der Residenz erdrückt werden. Selbst das größte Monument werde sich gegenüber der gewaltigen Front der Residenz ausnehmen wie etwa ein Marktstand gegenüber der Marienkapelle, spottete die „Neue bayerische Landeszeitung“ in ihrer Ausgabe vom 20. Januar 1891. Der „Würzburger Generalanzeiger“ setzte hinzu, dass der Brunnen auf dem Schlossplatze nie und nimmer zur Geltung kommen werde. Es sei eher zu befürchten, dass der Brunnen die majestätischen Linien der Residenzfassade unterbreche und die imposante Ruhe des Bauwerks vernichte. Der Artikel vom 4. August 1893 gipfelt in der Feststellung: „Der Platz muß frei bleiben; das zeigt schon die ganze Anlage desselben. Hätte dort irgend etwas hingehört, so hätte der alte Obrist Neumann es schon selbst hingebaut.“
Die Gegner der Bahnhofslösung geben zu bedenken, dass ein mit Hilfe von auswärts beigesteuerten Geldern verzierter städtischer Platz den Verdacht wecke, als wolle Würzburg eine Provinzialspende für sich selbst ausbeuten. Obwohl der Brunnen dann doch noch auf dem Residenzplatz zu stehen kam, war die Befürchtung auswärtiger Unzufriedenheit nur allzu berechtigt. So erschien im „Würzburger Telegraph“ vom 23. Dezember 1890 der Leserbrief eines Rhöners, der darlegte, dass man weder in der Rhön- noch in der Saalegegend von dem Projekt sonderlich begeistert sei, denn mit dem geplanten „Luxusbrunnen“ sei weder dem Prinzregenten, noch dem Kreise Unterfranken gedient, einzig und allein die Kreishauptstadt ziehe ihren Vorteil daraus. Kritische Stimmen nach dem Motto „Was geht uns ein Brunnen in Würzburg an?“ (so zitiert im „Würzburger Generalanzeiger“ vom 17. Januar 1891) gab es noch viele, und doch zeigte die Sammelaktion ein überraschendes Ergebnis. Bis Mitte Januar 1891 waren bereits über 100.000 Mark, zusammengekommen. Würzburg beteiligte sich insgesamt mit einer Spende von 40.000 Mark, während Bad Kissingen mit 4.000 Mark die größte Summe aller übrigen Städte Unterfrankens beisteuerte.
Mit der Ausführung des Projekts konnte daher schon bald der Münchner Erzgießer Ferdinand von Miller beauftragt werden, der noch den ebenfalls aus München stammenden Architekten Gabriel von Seidl hinzuzog. Auch diese Wahl war zunächst umstritten. Die Presse fragte, warum man für ein Werk des unterfränkischen Patriotismus ausgerechnet Künstler von auswärts engagieren müsse.
Trotz aller Widerstände geriet der Brunnen zur Zufriedenstellung auch seiner Kritiker und so konnte das Denkmal im Beisein des Prinzregenten am 3. Juni 1894 feierlich enthüllt werden. Über Walther von der Vogelweide, Matthias Grünewald und Tilman Riemenschneider – eine Figur Balthasar Neumanns war wahrscheinlich den finanziellen Schwierigkeiten zum Opfer gefallen – stand die stolze Gestalt der Frankonia mit dem Rennfähnlein in der Hand, während ein kleines Bildnis Luitpolds zu ihren Füßen die selbstlose Bescheidenheit des Regenten symbolisierte.
Zur Erinnerung an seinen zweiten Besuch in Würzburg nach seinem Amtsantritt hat Luitpold am 5. Juni 1894 in ein von Franz Scheiner aufwendig gestaltetes Erinnerungsblatt folgendes Motto eingeschrieben: „In Treue fest ist mein Wahlspruch. Fest baue ich auf die Liebe und Treue meiner lieben Franken. Luitpold. Prinzregent von Bayern“. Das Blatt wurde zum Grundstock eines Goldenen Buchs der Stadt Würzburg, in das sich bei Luitpolds nächstem Besuch in Würzburg im Jahre 1897 unter anderem auch Kaiser Wilhelm II. eintrug.
Aus: Thomas Heller, Prinzregent Luitpold (1821-1912) und Würzburg. eine Ausstellung des Stadtarchivs Würzburg zum 175. Geburtstag eines in Würzburg geborenen Wittelsbachers, Würzburg 1996)
Adressat: keiner vorhanden
Versandangaben:
Porto für 1 - 4 Karten = 1,10 Euro
Porto ab 5 Karten = 2,00 Euro
(innerhalb Deutschland)
Porto für 1 - 4 Karten = 1,20 Euro
Porto ab 5 Karten ab 2,10 Euro gestaffelt nach Gewicht bis zu 2 Kg
(innerhalb der Ländergruppe EUROPA)
Porto für 1 - 4 Karten = 2,10 Euro
Porto ab 5 Karten ab 4,10 Euro gestaffelt nach Gewicht bis zu 2 Kg
(innerhalb der Ländergruppe Welt)
Hier noch der obligatorische Hineis: Verkauf von privat, von meiner SEHR GROSSEN Sammlung nach dem neuen EU-Recht und daher ohne jegliche Gewährleistung. Aber selbstverständlich übernehme ich die Garantie für die Echtheit des Angebotes.
Bitte sehen Sie auch bei meinen weiteren Auktionen hinein und bei meinen Suchanzeigen, vielleicht haben Sie ja eine Ansichtskarte die ich Suche.
Meer tonen