Fälschung oder Sammleranfertigung

  • leuchtturm2015
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    77 Beiträge

    Deutschland

    Erst einmal wünsche ich allen Lesern ein gutes und vor allen Dingen gesundes Neues Jahr 2022. Bleiben Sie gesund!

    Die Umstände hier haben es mit sich gebracht, dass nicht mal Silvester gefeiert werden konnte und so habe ich mir die ererbten Briefe aus der DDR vorgenommen. Dabei ist mir dieser Brief aufgefallen.

    Gestempelt in Dresden mit Datum 23.6.1945. Ausgegeben wurden diese Marken erst 28.6.1945. Der Stempel sieht eigentlich korrekt aus. Die Marken sind sehr korrekt geschnitten. Allerdings viel zu viel Porto für innerhalb Dresdens?

    Hier sind ja interessierte Sammler wie z.B. abi-fan, die sehr konstruktive Beiträge posten und durch die man sehr viel lernen kann. Zuerst wollte ich diesen Brief ins Altpapier geben, aber vielleicht ist er interessant.

    Der Umschlag ist nicht geknickt. Sieht aus, als wenn er nicht befördert wurde. Absender in Berlin, Stempel Dresden? Vielleicht war die Dame gerade in Dresden und hat den Brief deshalb dort aufgegeben. Mir zuviel sonderbare Zufälle.

    Darf man sowas überhaupt verkaufen, auch wenn man FÄLSCHUNG / SAMMLERANFERTIGUNG angibt?

    Ich gespannt was zu diesem Brief geschrieben wird. - Und ob ich Recht hatte mit Fälschung oder nachträgliche Anfertigung für Sammler.

    Viele Grüße
    leuchtturm2015
  • mystamps4you

    437 Beiträge

    Dänemark

    Erst einmal wünsche ich allen Lesern ein gutes und vor allen Dingen gesundes Neues Jahr 2022. Bleiben Sie gesund!

    Die Umstände hier haben es mit sich gebracht, dass nicht mal Silvester gefeiert werden konnte und so habe ich mir die ererbten Briefe aus der DDR vorgenommen. Dabei ist mir dieser Brief aufgefallen.

    Gestempelt in Dresden mit Datum 23.6.1945. Ausgegeben wurden diese Marken erst 28.6.1945. Der Stempel sieht eigentlich korrekt aus. Die Marken sind sehr korrekt geschnitten. Allerdings viel zu viel Porto für innerhalb Dresdens?

    Hier sind ja interessierte Sammler wie z.B. abi-fan, die sehr konstruktive Beiträge posten und durch die man sehr viel lernen kann. Zuerst wollte ich diesen Brief ins Altpapier geben, aber vielleicht ist er interessant.

    Der Umschlag ist nicht geknickt. Sieht aus, als wenn er nicht befördert wurde. Absender in Berlin, Stempel Dresden? Vielleicht war die Dame gerade in Dresden und hat den Brief deshalb dort aufgegeben. Mir zuviel sonderbare Zufälle.

    Darf man sowas überhaupt verkaufen, auch wenn man FÄLSCHUNG / SAMMLERANFERTIGUNG angibt?

    Ich gespannt was zu diesem Brief geschrieben wird. - Und ob ich Recht hatte mit Fälschung oder nachträgliche Anfertigung für Sammler.

    Viele Grüße
    leuchtturm2015
    • Erstellt am 01.01.2022 um 10:42
    • #1364120
    Hej aus Dänemark und ein frohes Neues Jahr

    der Stempel ist als Fälschung des Eba-Anbieters romanstrauss eingetragen.
    Ich hoffe der Link klappt.
    Link (https)

    Viele Grüße
    Hans
  • leuchtturm2015
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    77 Beiträge

    Deutschland

    Toll, herzlichen Dank Hans. Was mich wundert, dieser Brief muss schon über 20 Jahre in der Sammlung gewesen sein. Eigentlich endet alles so um 1995.

    Was mich persönlich freut: Ich habe auch schon ein leichtes Gefühl für Fälschungen oder Gefälligkeitsstempel. Nur wo finden, das ist eine andere Sache.

    Ganz herzlichen Dank, ein gutes Neues Jahr und

    viele Grüße aus dem ehemals dänischen Dithmarschen
    Monja
    leuchtturm2015
  • abi-philafan

    444 Beiträge

    Deutschland

    Hallo,
    Ich schließe mich erst einmal den Neujahrswünschen an.

    Die Marke in dieser Farbe ist zumindest schon mal keine Standart-Ausgabe.
    Der Stempel ist, wie richtig erwähnt für die Katze- alles krumm und schief.
    Man sollte sich immer darüber im Klaren sein, das Stempel ein Dokument sind,- und dabei sind wir Deutsche bekanntlich sehr gründlich.
    Fälschungen wurden häufig zeitnah produziert, allerdings ist es gerade bei SBZ auch nicht ungewöhnlich das es "Vorausverwendungen" gab.
    So, muß zur Arbeit, später mehr
  • abi-philafan

    444 Beiträge

    Deutschland

    Hallo,
    Ich schließe mich erst einmal den Neujahrswünschen an.

    Die Marke in dieser Farbe ist zumindest schon mal keine Standart-Ausgabe.
    Der Stempel ist, wie richtig erwähnt für die Katze- alles krumm und schief.
    Man sollte sich immer darüber im Klaren sein, das Stempel ein Dokument sind,- und dabei sind wir Deutsche bekanntlich sehr gründlich.
    Fälschungen wurden häufig zeitnah produziert, allerdings ist es gerade bei SBZ auch nicht ungewöhnlich das es "Vorausverwendungen" gab.
    So, muß zur Arbeit, später mehr
    • Erstellt am 02.01.2022 um 06:03
    • #1364339
    So, da bin ich wieder...
    Zu den "Vorausentwertungen", es wird gesagt, daß sich die sowjetische Militäradministration angeblich viele Marken vor der Veröffentlichung besorgt hat. Wenn der Unterschied zum Ausgabedatum gering ist, könnte es sich um solche Exemplare handeln.
    Bevor ich mich jetzt wieder mit der Marke beschäftige, habe ich mal den Michel und Philasearch durchgeblättert in wieweit "Probedrucke" in anderer Farbe unterwegs sind.
    Der Michel sagt dazu nichts, sonst sind bei kurzer Recherche keine Proben dieser Ausgabe zu sehen.
    Ich glaube aber vor kurzer Zeit einen Beitrag über eine ebenso schwarze 6 er bei stampsX gesehen zu haben, welche als Probedruck bei ebay angeboten wurde, aber als Fälschung eingestuft wurde.
    Persönlich habe ich diese Marke auch noch nicht in abweichenden Farben gesehen.
    Ich empfehle mal einen Papiervergleich mit den Normalwerten ( ungestrichenes Papier, sonst wird es nichts)
    Man könnte auch mal beim Herrn Kunz BPP anrufen, ob er etwas von von einer schwarzen Probe weiß. Keine Angst, er ist sehr umgänglich, wie ich ihn kenne und wird kompetent antworten.
    Da aber ein solches Objekt aktuell nicht auffindbar ist tendiere ich zu einer Kopie, das Papier gefällt mir auch farblich nicht und scheint auch zu dünn zu sein (soweit am Scan beurteilbar).

    Eine letzte Erklärung wäre auch ein Lichtschaden im Endstadium, da werden die meisten Farben grau.
    Ich kenne diesen Zustand bis zur Heuß-Serie- wird gerne mal als "Fehldruck oder Fehlfarbe" angeboten.
    Die Fehlfarben kann man locker selbst produzieren indem man vorzüglich im Mai/Juni die Marken der Sonne aussetzt.
    Rote Klassiker gehen in wenigen Wochen in grau über, andere Farben sind etwas widerstandsfähiger, enden aber alle in grau.
  • abi-philafan

    444 Beiträge

    Deutschland

    So, da bin ich wieder...
    Zu den "Vorausentwertungen", es wird gesagt, daß sich die sowjetische Militäradministration angeblich viele Marken vor der Veröffentlichung besorgt hat. Wenn der Unterschied zum Ausgabedatum gering ist, könnte es sich um solche Exemplare handeln.
    Bevor ich mich jetzt wieder mit der Marke beschäftige, habe ich mal den Michel und Philasearch durchgeblättert in wieweit "Probedrucke" in anderer Farbe unterwegs sind.
    Der Michel sagt dazu nichts, sonst sind bei kurzer Recherche keine Proben dieser Ausgabe zu sehen.
    Ich glaube aber vor kurzer Zeit einen Beitrag über eine ebenso schwarze 6 er bei stampsX gesehen zu haben, welche als Probedruck bei ebay angeboten wurde, aber als Fälschung eingestuft wurde.
    Persönlich habe ich diese Marke auch noch nicht in abweichenden Farben gesehen.
    Ich empfehle mal einen Papiervergleich mit den Normalwerten ( ungestrichenes Papier, sonst wird es nichts)
    Man könnte auch mal beim Herrn Kunz BPP anrufen, ob er etwas von von einer schwarzen Probe weiß. Keine Angst, er ist sehr umgänglich, wie ich ihn kenne und wird kompetent antworten.
    Da aber ein solches Objekt aktuell nicht auffindbar ist tendiere ich zu einer Kopie, das Papier gefällt mir auch farblich nicht und scheint auch zu dünn zu sein (soweit am Scan beurteilbar).

    Eine letzte Erklärung wäre auch ein Lichtschaden im Endstadium, da werden die meisten Farben grau.
    Ich kenne diesen Zustand bis zur Heuß-Serie- wird gerne mal als "Fehldruck oder Fehlfarbe" angeboten.
    Die Fehlfarben kann man locker selbst produzieren indem man vorzüglich im Mai/Juni die Marken der Sonne aussetzt.
    Rote Klassiker gehen in wenigen Wochen in grau über, andere Farben sind etwas widerstandsfähiger, enden aber alle in grau.
    • Erstellt am 02.01.2022 um 16:52
    • #1364501
    Zum Abschluß habe ich mal den Absender geprüft.
    Vorausgesetzt es fand keine Umbenennung nach 1990 statt, was ich nicht glaube, da Berlin ja schon ein paar Tage steht befindet sich die Lange Straße im Ostteil der Stadt, nahe dem Ostbahnhof.
    Damit ist Berlin W. in Verbindung mit der Langen Strasse wohl eher eine Spaßadresse.
    Leider ist nicht ersichtlich ob eine Nummer 301 vorhanden ist, aber da die Karte hier keine Markierung setzt, gehe ich davon aus, daß die Lange Straße dafür nicht lang genug ist.
    Dazu stellt sich die Frage was wohl Elisabeth Meinicke- die aus Westberlin (unabhängig von der Strasse) kommt von der Russischen Commandantur in Dresden will, den Brief in Dresden aufgibt, maßlos überfrankiert, obwohl sie, wenn sie schon mal dort ist wahrscheinlich eher die Antwort bei einer direkten Anfrage bekommt.

    Für den Brief zu viele Fragezeichen, inclusive des bekannte Falschstempels nach meiner Ansicht ein Objekt aus der Kategorie:"Gier frist Hirn",- "nur "100 Mark für solch einen tollen Brief,- muß ich haben,- die Fehlfarbe (ect)"
  • abi-philafan

    444 Beiträge

    Deutschland

    und nochmal
    Ich habe mal die lange Strasse am Maßstab abgeschätzt, sie sollte etwa 500 bis 600 Meter lang sein, damit dürfte eine Nummer 301 eher unwahrscheinlich sein es sei denn da stehen nur Hundehütten
  • leuchtturm2015
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    77 Beiträge

    Deutschland

    und nochmal
    Ich habe mal die lange Strasse am Maßstab abgeschätzt, sie sollte etwa 500 bis 600 Meter lang sein, damit dürfte eine Nummer 301 eher unwahrscheinlich sein es sei denn da stehen nur Hundehütten
    • Erstellt am 02.01.2022 um 17:24
    • #1364507
    Hallo, lieber abi-pilafan, ganz herzlichen Dank für Ihre umfangreichen Bemerkungen.

    Ich habe mir das Stück eben nochmals angesehen. Die Marke sieht aus als wenn sie aus einem schwarz-weiß gedruckten Zettel (dünnes Papier) stammt und wurde maschinengeschnitten. Es muss eine Fälschung sein, und ich glaube, sie ist auch nicht aus der Zeit um 1945. Der Stempel sieht echt aus. Um nicht als Fälscher angesehen zu werden hat der "Produzent" eben Anschrift und Absender angegeben, irgendwas Erdachtes. Die braune Tinte finde ich auch etwas seltsam. Ein Bekannter hat einen Sheafer-Füllfederhalter mit solcher Tinte. Ist eher selten.

    Was mir einfällt, so um 1980 wurden gern Vignetten mit Briefmarken gefertigt. Davon habe ich auch schon einige gesehen. Vielleicht wurde mit dieser Briefmarke ebenso eine Vignette gefertigt??

    Vielleicht befindet sich dieser Stempel noch irgendwo und jemand hat damit gespielt. Der Stempel sieht nicht gedruckt aus. Gefertigt wurde diese Arbeit aber mindestens vor 2000. - Auf jeden: Der Brief ist "Schrott".

    Herzlichen Dank für die Mithilfe auch an Hans.

    leuchtturm2015

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